So wohnt Bremen: Zahlen & Fakten
Egal, in welcher Großstadt wir uns umhören – nirgends schwärmen Menschen, dass sie leicht ein neues Zuhause gefunden haben. Gefühlt ist es vor der eigenen Haustür immer am schlimmsten. Und ja: Einfach ist es derzeit in keiner Stadt. Aber in einigen etwas weniger schwer als in anderen. Bremen gehört dazu.
PREISE
- Im Durchschnitt geben Mieter:innen in der Stadt Bremen 33 Prozent des Nettohaushaltseinkommens für ihre Warmmiete (inklusive Strom) aus. Bei den Arbeitnehmerhaushalten sind es 28 Prozent.
- Eine 80 Quadratmeter große Neubauwohnung kostet in der Hansestadt durchschnittlich 300.000 Euro. Bundesweit gilt Bremen damit nach Leipzig als preiswerteste Stadt.
- Die durchschnittliche Miete je Quadratmeter liegt in Bremen bei 9,36 Euro warm. Zum Vergleich: In Köln sind es 13,58 Euro, in Leipzig 8,20 Euro, in Mannheim 11,30 Euro und in Hamburg 14,28 Euro.
- Während die Kaufpreise für Eigentumswohnungen von 2012 bis 2018 um ca. 71 % gestiegen sind, lag der Anstieg bei den Angebotsmieten in diesem Zeitraum bei 30 %. Damit liegt Bremen im Vergleich mit anderen Halbmillionenstädten im unteren Mittelfeld.
- Die durchschnittlichen Kaufpreise im Jahr 2020 stiegen um 3,8 Prozent. Die Mieten bleiben hingegen nahezu auf Vorjahresniveau.
- Die Durchschnittskaufpreise bei Neubau-Eigentumswohnungen lagen bei 4.150 Euro pro Quadratmeter.
ANGEBOT
- Ende 2020 gab es in Bremen 290.657 Wohnungen. Die durchschnittliche Wohnungsgröße beträgt 81,1 Quadratmeter.
- Im Vergleich mit anderen Großstädten zeigt die Stadt Bremen deutliche Unterschiede im Wohngebäudebestand: Knapp 80 Prozent der Wohngebäude haben nur eine oder zwei Wohneinheiten. Nur 22,4 Prozent der Gebäude haben drei oder mehr Wohneinheiten. Zum Vergleich: In Hannover sind es 40,4, in Leipzig 45,5.
- Die durchschnittliche Pro-Kopf-Wohnfläche in Bremen (2020) beträgt 42,8 Quadratmeter.
- Der Schwerpunkt beim Neubau von Wohnimmobilien lag im Jahr 2020 in Bremen mit rund 81% der Genehmigungen und 73 % der Fertigstellungen im Geschossbau, also Gebäude mit mindestens drei Wohnungen.
- In Bremen gibt es vier zertifizierte Klimaschutzsiedlungen:
– Klimaschutzsiedlung Seeland in Bremen-Aumund
– Tauwerkquartier im Bremer Norden im Stadtteil Grohn
– Klimaschutzsiedlung in der Gartenstadt Werdersee
– Ellener Hof
STADTTEILE
- In den Ortsteilen Barkhof und Grolland wird vergleichsweise wenig umgezogen. In Hemelingen und Blumenthal ist die die Umzugsdynamik innerhalb des Ortsteils hoch.
- Die Ortsteile mit der durchschnittlich jüngsten Bevölkerung sind die Überseestadt (35,5 Jahre), Hohentor (38,2 Jahre) und Ohlenhof (39,2 Jahre).
- Mit 9,90 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter ist Bremen-Mitte der teuerste Stadtteil zum Wohnen. Auf Platz 2 und 3 landen Walle und Findorff. Am günstigsten ist es mit 6,54 Euro in Bremen-Blumenthal.
- In der Östlichen Vorstadt stiegen die Preise für Neubauwohnungen mit 7,5 Prozent am stärksten. Dagegen verzeichnete Blumenthal mit 4,0 Prozent die schwächste Steigerung und ist mit einem durchschnittlichen Kaufpreis von 180.000 Euro zugleich der günstigste Stadtteil der Hansestadt. Die höchsten Preise werden wie bereits im Vorjahr in Bremen-Mitte verzeichnet, dort kostet eine 3-Zimmer-Neubauwohnung im Durchschnitt 510.000 Euro.
- Bis circa 2024 werden unter anderem diese größeren Quartiersentwicklungen abgeschlossen sein (Quelle):
– Hulsberg-Quartier (rund 1.000 Wohneinheiten)
– Tabakquartier (rund 220 Wohneinheiten)
– Gartenstadt Werdersee (600 Wohneinheiten) - Die höchste Zufriedenheit zeigen Bewohnerinnen und Bewohner der eher bürgerlichen und tendenziell teureren Stadtteile, etwa in Findorff, der Östlichen Vorstadt und Schwachhausen.
WOHNEN & ARBEITEN
- Die einfache Distanz der Weges vom Wohn- zum Arbeitsort beträgt bei mehr als der Hälfte der Bremer:innen unter 10 Kilometern. 37 % der berufstätigen Bremer:innen legt maximal 5 Kilometer zurück.
- 334.000 versicherungspflichtige Jobs gab es 2020 in Bremen. Gut ein Drittel ist von Arbeitnehmer:innen besetzt, die in Niedersachsen wohnen, aber in Bremen arbeiten. Umgekehrt fällt die Zahl deutlich geringer aus: 36.000 Bremer:innen pendeln für die Arbeit nach Niedersachsen.
WOHNVERHALTEN
- Über die Hälfte der Bremer:innen leben in ihrem Haushalt allein – das ist großstadttypisch.
- Insgesamt sind knapp 80% der Bremer Haushalte Ein- und Zweipersonenhaushalte.
- Ca. 45 % aller Bremer*innen wohnen in der eigenen Wohnung bzw. im eigenen Haus und bezahlen keine Miete.
- 46 Prozent der geplanten Umzüge in Bremen erfolgen innerstädtisch. Mit 15,3 Prozent ist ein Umzug in das direkte Umland da zweithäufigste Ziel.
- 2018 hatten 11.703 Menschen in Bremen ihren Nebenwohnsitz.
- In Bremen gibt es mehr als 300 airbnb-Unterkünfte gibt es in Bremen. Mehr als 30.000 Gäste haben auf diese Weise schon in der Hansestadt übernachtet. Im Durchschnitt haben sie ihre Aufenthalte mit 4.8 von 5 Sternen bewertet.
Weitere Quellen: Immobilienscout | Statistisches Landesamt | Statista | Arbeitnehmerkammer Bremen | Monitoring des Bremer Umweltressorts