Fakten statt Bauchgefühl
Der nächste Urlaub steht vor der Tür: Nachdem verschiedene Angebote verglichen wurden, sind auch die Flüge gebucht. Kurz nach dem Bezahlvorgang erscheint plötzlich ein kurzer Fragebogen zum persönlichen Kauferlebnis. Nach einem prüfenden Blick wird das Pop-up-Fenster genervt wieder geschlossen. Dabei hat die Meinungsforschung eine hohe Relevanz und begegnet uns immer wieder an den verschiedensten Stellen unseres Alltags, ohne dass wir es vielleicht bemerken: Verschiedene Meinungsforschungsinstitute veröffentlichen zum Beispiel regelmäßig Zahlen unter anderem zur politischen Stimmung der Bevölkerung in Deutschland. Doch wie funktioniert die Datenerhebung dahinter überhaupt und welchen konkreten Nutzen haben Unternehmen davon? Diese und weitere Fragen beantworten Selina Sander und Daniel Framke vom Bremer Marktforschungsinstitut smart insights®.
Text: Nicolas Schiffler
Unweit des Bremer Hauptbahnhofs und im Herzen des Stadtteils Findorff befindet sich die sogenannte Plantage – ein Ort, der sich als Kreativzentrum, Ausstellungsort, Ideenschmiede, Treffpunkt und Arbeitsstätte etabliert hat. In der ersten Etage in einem dieser Gebäude hat das Meinungsforschungsinstitut smart insights® seinen Sitz. Beim Gang durch das Treppenhaus quietscht der rustikale Betonboden unter den Schuhen. Oben angekommen öffnet eine gut gelaunte Selina Sander die Eingangstür. Wer die Räumlichkeiten betritt, dem fallen sofort die vielen Blumen und Pflanzen in den offen sowie freundlich gestalteten Büroräumen auf. „Wir wollten eine Atmosphäre schaffen, in der sich alle Mitarbeitenden wohlfühlen und jeden Tag gerne zur Arbeit kommen“, erklärt die 29-Jährige.
Offene Türen und gegenseitige Unterstützung bei Projekten sind in der DNA des Instituts für Marktforschung verankert.
„Wir übernehmen schon nach kurzer Einarbeitungszeit viel Verantwortung und werden dabei von der Geschäftsführung unterstützt. Unsere konstruktive Fehler- und Feedbackkultur trägt maßgeblich zum positiven Teamklima bei“, sagt Daniel Framke.
Der Wahlbremer startete vor mehr als sieben Jahren als Auszubildender zum Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung (FAMS) bei dem Unternehmen aus Findorff und beschäftigt sich täglich mit der Konzeption und Auswertung quantitativer Daten. „Dabei erstelle ich individuelle und auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnittene Fragebögen, um unter anderem herauszufinden, wie zufrieden die Konsumenten mit dem Produkt eines Herstellers sind oder wie sich eine Marke von der Konkurrenz abheben kann“, erklärt der 33-Jährige.
Faktenbasierte Entscheidungen treffen
Als Full-Service-Institut unterstützt smart insights® in allen Phasen eines Marktforschungsprojekts. „Dabei begleiten wir unsere Kunden individuell von der Studienkonzeption über die qualitative und/oder quantitative Befragung bis hin zur abschließenden Ableitung konkreter Maßnahmen“, erzählt Selina Sander. Die studierte Wirtschaftspsychologin begann vor über acht Jahren als Praktikantin bei der smart insights GmbH und fühlt sich pudelwohl. Inzwischen koordiniert sie als Senior-Projektmanagerin Kundenanfragen, betreut den Personalbereich und ist mit Schwerpunkt in der qualitativen Datenerhebung tätig. „Je nach Projekt arbeite ich mich immer wieder in neue Anforderungen und Branchen ein. In der qualitativen Forschung erheben wir detaillierte Daten durch Fokusgruppen oder Tiefeninterviews. Im Gegensatz zu quantitativen Studien geben dabei wenige und ausgewählte Personen ihre Meinung ab. Diese Methode eignet sich besonders gut, wenn es darum geht, tiefgehende Erkenntnisse oder neue Ideen zu erhalten und mit analytischer Tiefe die Frage des ‚Warums‘ zu ergründen“, erklärt die gebürtige Twistringerin.
Durch gezielte Marktforschung sind Unternehmen in der Lage, faktenbasierte Urteile zu fällen. Dies erspart nicht nur Fehlentscheidungen und damit Kosten, sondern stellt auch sicher, dass das eigene Handeln durch die Meinung der Zielgruppe gestützt wird. „Durch unsere Untersuchungen werden keine Einschätzungen oder Entscheidungen mehr aus dem Bauch heraus getroffen. Durch Mitarbeitendenbefragungen zum Beispiel können wir abbilden, wie das Betriebsklima in einem Unternehmen tatsächlich ist. Das ermöglicht einen unverzerrten Blick, identifiziert Optimierungspotenziale und drückt gleichzeitig Wertschätzung aus“, sagt sie. „Wir entwickeln für jedes Projekt maßgeschneiderte Methoden und nehmen in diesem Zusammenhang auch unseren Beratungsauftrag war. Das entscheidende Kriterium ist, welchen Zweck der Auftraggeber verfolgt. Daraus ergibt sich schließlich auch die Zielgruppe. Wenn ein Konzern ein neues Produkt einführen möchte, kann es beispielsweise sinnvoll sein, Methoden zu kombinieren und für ein vollständiges Meinungsbild der Konsumenten, qualitative Fokusgruppen durch eine quantitative Befragung zu ergänzen. Hier greifen wir auf unsere Erfahrung sowie eine breite Methodenexpertise zurück und finden die beste Lösung für jeden Kunden“, ergänzt Framke.
„Bremen ist zu meiner Heimat geworden“
Die beiden Marktforscher Selina Sander und Daniel Framke sind jeweils im Bremer Umland aufgewachsen. Bei der Antwort auf die Frage nach den Vorzügen der Hansestadt müssen sie nicht lange überlegen:
„Mittlerweile ist Bremen meine Heimat geworden und ich möchte hier nicht mehr weg. Ich wohne in der Nähe vom Osterdeich und genieße es sehr, dort zur Breminale zu gehen oder im Sommer auf den Grünflächen in der Sonne zu liegen“, sagt die Wahlbremerin.
„Das geht mir genauso! Ich finde, die Stadt hat eine gute Größe, gerade im Vergleich zu Hamburg. Mit dem Fahrrad komme ich schnell von A nach B und durch das vielfältige Kulturprogramm kann ich hier viel erleben“, stimmt derseiner Kollegin zu und verrät noch einen Geheimtipp: „Ich verbringe meine Freizeit gerne an der Ochtum im „Park Links der Weser“ in der Nähe des Airports. Dort kann ich beim Joggen oder Radfahren wunderbar die Flugzeuge beim Starten oder Landen beobachten“.